Yilmaz beerbt Arnold als Trainer des Fußball-A-Ligisten aus dem See.

Fußball. Daraus, dass die Fußballer des TSV Kleinglattbach auf der Suche nach einem Nachfolger für Trainer Klaus Arnold, der den Fußball-A-Ligisten im Sommer verlässt, bereits fündig geworden sind, haben die Kleinglattbacher Verantwortlichen keinen Hehl gemacht. Der neue Übungsleiter hatte sich aber noch Zeit erbeten, bevor die Verpflichtung öffentlich gemacht wird, um seinen bisherigen Verein zu informieren. Doch nun ist das Geheimnis gelüftet: Sinan Yilmaz wechselt vom TSV Nussdorf in den See und übernimmt im Sommer den TSV Kleinglattbach als Spielertrainer.

„Sinan konnte uns mit seinem Ansatz, Fußball zu spielen, und seinem ganzheitlichen Konzept überzeugen. Außerdem kennt er uns als gegnerische Mannschaft, und er kennt die Liga“, berichtet Kleinglattbachs Pressewart Mathias Geiger. Und Yilmaz ergänzt: „Ich wollte mal aus dem Bereich raus, in dem ich nur mit Freunden zusammenspiele, und mal eine Aufgabe, wo ich die Spieler gar nicht kenne. Außerdem reizt mich, dass viele junge Spieler da sind. Da ist viel Potenzial nach oben.“

Dass Yilmaz etwas Neues machen wollte, hatte er den Nussdorfer Verantwortlichen schon lange mitgeteilt. „Ich brauche alle drei, vier Jahre eine Veränderung. Sonst fühle ich mich persönlich nicht mehr wohl“, erklärt der Übungsleiter. „Und ich muss die ganze Entwicklung betrachten. In Nussdorf habe ich das erreicht, was ich erreichen wollte – auch wenn wir noch nicht am Ziel sind.“ Der Schritt von Yilmaz hat die Nussdorfer Fußballchefs dennoch überrascht. „Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass er bei uns weitermacht“, sagt Abteilungsleiter Heiko Dieterle. „Aber er hat uns seine Entscheidung erklärt. Und die Gründe sind nachvollziehbar. Dennoch sind wir traurig. Mit ihm ist es eine erfolgreiche Zeit beim TSV Nussdorf.“

Beeinflussen lassen vom Wechsel von Yilmaz nach Kleinglattbach wollen sich aber weder der Trainer noch der Abteilungsleiter. „Wir wollen uns gar nicht lange aufhalten mit der Entscheidung. Wir haben noch eine Rückrunde zu spielen. Und in der müssen wir noch einiges richtig machen“, berichtet Dieterle. Und Yilmaz ergänzt: „Mir war es ganz wichtig, dass alles vor dem ersten Spiel im Jahr 2022 in trockenen Tüchern war. Denn jetzt möchte ich mich komplett auf die Rückrunde konzentrieren.“

Dass Yilmaz womöglich zum zweiten Mal den Aufstieg in die Bezirksliga nicht mitmacht, nachdem er den SV Riet in der Saison 2017/2018 als Spielertrainer zum Titel in der Kreisliga A 3 geführt hatte, dann aber zum TSV Nussdorf gewechselt war, ist für den Übungsleiter zweitrangig. „Ich sehe mich zwar als Bezirksligaspieler, aber nicht als Spielertrainer in der Bezirksliga. Dazu ist auch der Aufwand zu groß“, erklärt Yilmaz. „Aber ich mache mein Engagement sowieso nicht vom Erfolg abhängig. Ich denke nur von Spiel zu Spiel. Aber natürlich bin ich traurig, dass ich den möglichen Aufstieg nicht mitnehme. Das war auch damals in Riet so. Als der SVR am Ende ganz knapp am Klassenerhalt in der Bezirksliga gescheitert ist, habe ich mir natürlich Gedanken gemacht, ob ich als Spieler in der Situation hätte helfen können.“

Vielleicht klappt es aber mit dem dritten Verein. Denn auch den TSV Kleinglattbach will Yilmaz „in ein bis zwei Jahren zu einer Topmannschaft in der Kreisliga A 3 formen. Das ist zumindest mein Ziel, dass wir in ein bis zwei Jahren ganz oben mitspielen – vor allem, wenn der Kader so zusammenbleibt, wie ich ihn kenne“, berichtet der Übungsleiter. Denn schon mit dem Blick von außen auf die Kleinglattbacher sieht er großes Potenzial. Yilmaz: „Die Jungs wollen sich wirklich weiterentwickeln. Außerdem setzt der Verein auf junge Spieler.“

Wie es beim TSV Nussdorf weitergeht, steht dagegen noch nicht fest. „Ingo Kugel und ich haben uns direkt zusammengesetzt. Schließlich sollten wir keine Zeit verlieren. Es ist schon März“, erklärt Abteilungsleiter Dieterle. Die naheliegendste Option ist, sich mit Johannes Wizemann zu verständigen, der die vergangenen Jahre schon zusammen mit Yilmaz die Geschicke der Elf aus dem Hardtwäldle gelenkt hat. „Ich will aber gar nicht viel darüber reden, was nächste Saison passiert. Wir haben noch einiges vor – zum Beispiel den Aufstieg perfekt zu machen“, berichtet Dieterle. „Aber wir wollen schnellstmöglich eine Entscheidung treffen. Damit wir wieder die Köpfe freibekommen.“

Quelle: VKZ v. 07.03.2022