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TSV Münchingen I 3:2 n. V. (1:0, 1:1) TSV Kleinglattbach I
Kleinglattbach zeigt ein großes Kämpferherz
Trotz 1:3-Rückstands in Verlängerung gibt sich Arnold-Elf nie auf und hat gegen Münchingen in Relegation Chancen auf Ausgleich
„Das war ein klasse Spiel meiner Mannschaft. Ich ziehe den Hut.“ Kleinglattbachs Trainer Klaus Arnold war voll des Lobes für sein Team. Dennoch ist der Vizemeister der Fußball-Kreisliga A 3 in der Relegation zur Bezirksliga gescheitert. Der TSV Kleinglattbach verlor in Großglattbach gegen den TSV Münchingen mit 2:3 nach Verlängerung.
Großglattbach/Kleinglattbach. Die Partie begann fast nach Maß für den TSV Kleinglattbach. Bereits in der 6. Minute hatten erst Philipp Gutjahr, dann Julian Trostel den Führungstreffer für den Vizemeister der Fußball-Kreisliga A 3 auf dem Kopf. Doch den Versuch von Philipp Gutjahr nach einer Ecke von Florian Rother klärte Aymane Fouila kurz vor der Torlinie ebenfalls per Kopf. Aber nicht weit genug, so dass Marc Hahn den Ball wieder in den Strafraum brachte. Doch den Kopfball von Trostel lenkte Münchingens Torwart Maximilian Kunz gerade noch über das Lattendreieck. Nur acht Minuten später war Andre Aisenbrey durch. Doch im letzten Moment grätschte noch ein Münchinger in den Schuss des Kleinglattbacher Rechtsaußen, so dass es durch den Pressschlag nur zu einer Bogenlampe kam (14. Minute). Bei der Aktion verletzte sich Aienbrey allerdings, so dass er wenig später Alex Schray für ihn kam (18.).
Durch den Wechsel mussten die Kleinglattbacher umstellen. Marcel Boch ging von der Position als hängende Spitze auf die rechte Außenbahn, wo er in der Folge nahezu untertauchte. Die Münchinger nutzten dies und übernahmen immer mehr die Kontrolle über die Partie. „Nach der Verletzung von Andre hat mir die Köpersprache nicht gefallenn. Ich erwarte, dass jeder eine breite Brust zeigt, auch wenn jemand von der Qualität von Andre raus muss. Denn die, die reinkommen, können auch Fußball spielen“, bemängelt Kleinglattbachs Trainer Klaus Arnold.
Das erste Tor der Münchinger erzielte der Vizemeister der A 2 allerdings unter gütiger Mithilfe der Kleinglattbacher. Nach einer Flanke über den ganzen Strafraum ließ Boch Fouila zum Kopfball kommen. Dadurch, dass der Münchinger noch Thomas Haupt anköpfte, wurde der Ball unhaltbar abgefälscht (35.). Der Treffer hatte sich aber abgezeichnet. Kurz zuvor musste sich Tobias Linder bei einem Volleyschuss von Fatih Yenisen lang machen (31.). Und als sich der Kleinglattbacher Torwart bei einer Flanke verschätzte, traf Francesco di Clemente den Ball nicht richtig (34.).
Nach dem Seitenwechsel wirkten die Kleinglattbacher platt. Die Münchinger hatten das Geschehen weitestgehend im Griff und hätten bei Halbchancen von Yenisen (52.) und Marius Engel (58.) beinahe genug Gefahr entwickelt, um nachzulegen. Nach rund einer Stunde bekamen die Kleinglattbacher aber die zweite Luft. „So schnell geben meine Jungs nicht auf. Luft haben sie auf jeden Fall genug“, berichtet Arnold. Den Startschuss für den Schlussspurt gab Leon Ellwein. Als der eingewechselte Stürmer tief geschickt wurde, musste Münchingens Torwart Maximilian Kunz fast schon Kopf und Kragen riskieren (73.). Acht Minuten später traf Ellwein die Latte. In den Kopfball von Trostel warfen sich drei Münchinger, wobei die Kleinglattbacher vehement Handelfmeter forderten. Die Pfeife von Schiedsrichter Nicolas Strauß blieb aber stumm (81.). Eine Minute später durften die Kleinglattbacher dann aber doch jubeln. Ellwein setzte einem Ball konsequent nach, so dass sich Louis Amoako Danso genötigt fühlte, den Ball zu spielen. Doch der Münchinger Rechtsverteidiger traf ins eigene Netz (82.).
Die Münchinger nahmen den Kleinglattbachern in der Verlängerung aber ziemlich schnell den Wind aus den Segeln. Nach einem Ballgewinn von Marc Agyemang und einer Flanke von Stefanos Likoudis traf Yannik Greiner-Perth am langen Pfosten zum 2:1 (95.). Nur sechs Minuten später legte Likoudis nach einem Doppelpass mit Likoudis nach einem erneuten Ballverlust der Kleinglattbacher zum 3:1 nach (101.).
Doch wieder gaben sich die Kleinglattbacher nicht geschlagen. Einen Freistoß von Philipp Gutjahr verpasste Johannes Gutjahr zwar knapp per Kopf. Doch der Ball fiel dem eingewechselten Kleinglattbacher Rechtsverteidiger wieder vor die Füße. Beim Schuss kam er jedoch in Rücklage und jagte den Ball aus rund elf Metern über die Latte (108.). Nur eine Minute später war Ellwein nach einem Münchinger Ballverlust durch. Yenisen traf den Mittelstürmer etwa auf der Strafraumlinie am Knöchel. Philipp Gutjahrs Freistoß köpfte aber Danilo Succurro von der Linie, der sich im letzten Moment aus der Mauer abgesetzt hatte (109.).
In der 113. Minute fiel der Ball Trostel vor die Füße, nachdem Dominik Bahmer bei einem Kopfball keinen Druck hinter den Ball bekommen hatten. Nico Maximilian Antl und Michael Koch nahmen Trostel in die Zange, so dass der Kleinglattbacher Linksaußen im Münchinger Strafraum ins Straucheln und zu Fall kam. Den fälligen Elfmeter verwandelte Boch zum 2:3.
Und die Kleinglattbacher hatten noch Möglichkeiten zum Ausgleich. Doch bei einem Schuss von Hahn aus relativ spitzem Winkel nach einer Bogenlampe von Philipp Gutjahr und einer Kopfballverlängerung von Boch parierte Kunz. Der Nachschuss von Mathias Geiger ging drüber (123.). Und eine Minute später hatte Yenisen bei einem Kopfballduell mit Ellwein an der eigenen Strafraumgrenze den Ellbogen aus. Den Freistoß schoss Philipp Gutjahr aber ohne Druck, so dass er eine leichte Beute für Kunz wurde. Direkt danach pfiff Strauß ab (124.). „Natürlich ist man im ersten Moment enttäuscht. Der Ausgleich lag einige Male in der Luft. Doch wir waren im Abschluss nicht präzise genug“, zeigt sich Arnold zwiegespalten. Denn, ergänzt der Kleinglattbacher Trainer: „Dass wir so weit gekommen sind und heute so ein Spiel gezeigt haben, damit haben die Jungs Werbung für sich gemacht.“
TSV Kleinglattbach: Tobias Linder – Thomas Haupt, Sebastian Witsch, Mathias Geiger, Niklas Götz (106. Johannes Gutjahr), Andre Aisenbrey (18. Alex Schray, 72. Leon Ellwein), Philipp Gutjahr, Florian Rother (75. Dominik Bahmer), Julian Trostel, Marcel Boch, Marc Hahn.
TSV Münchingen: Maximilian Kunz – Louis Amoako Danso, Nico Maximilian Antl, Felix Greiner-Perth (64. Luca Grau), Danilo Succurro, Francesco di Clemente (75. Stefanos Likoudis), Marius Engel, Michael Koch, Aymane Fouila (72. Yannik Greiner-Perth), Fatih Yenisen, Marc Agyemang (111. Ibrahim Cabuk).
Tore: 0:1 Aymane Fouila (35.), 1:1 Louis Amoako Danso (82./Eigentor), 1:2 Yannik Greiner-Perth (95.), 1:3 Michael Koch (101.), 2:3 Marcel Boch (113./Foulelfmeter).
Schiedsrichter: Nicolas Strauß, Marcel Enst, Sascha Conrad.
Zuschauer: 520.
Quelle: VKZ v. 18.06.18