TSV Kleinglattbach entscheidet das Finale des 43. Vaihinger Stadtpokals mit 1:0 für sich – 400 Zuschauer am Platz und auf den Hängen

Zum achten Mal in neun Jahren und zum sechsten Mal in Folge holte sich der TSV Kleinglattbach gestern Abend den Fußball-Stadtpokal der Stadt Vaihingen – exakt an der Stelle, an der die sagenhafte Siegesserie einst begann. Das Team von Trainer Klaus Arnold besiegte im Finale in Aurich vor rund 400 Zuschauern den SV Riet mit 1:0 (1:0).

Aurich. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit hat der SV Riet dagegen ein wichtiges Finale verloren. Vor Wochenfrist war es das Relegations-Endspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga, nun also das Stadtpokalfinale. Dabei war den Rietern anzumerken, dass sie nach dem verpassten Aufstieg unbedingt zeigen wollten, dass sie fußballerisch das Maß aller Dinge im Stadtgebiet sind. Der Ball lief zunächst vorwiegend in Richtung Tobias Linder, der das Kleinglattbacher Gehäuse hütete. Der TSV dagegen versuchte es immer wieder mit hohen weiten Bällen auf seine schnellen Spitzen. Meist kam der Ball postwendend zurück, wenn Riet allerdings das Tempo herausnahm stand der Titelverteidiger sofort bestens gestaffelt und es gab umgekehrt kein Durchkommen. Und das konnte mitunter wieder brenzlig für Riet werden. Denn in der siebten Minute störte der TSV den Aufbau des SVR erfolgreich und plötzlich stand Julian Trostel ganz alleine vor Tobias Rommel, schob den Ball am Schlussmann vorbei, traf jedoch nur den langen Pfosten.

Von diesem Moment an bekam Kleinglattbach das Spiel aber zusehends besser in den Griff. Riet, obwohl anfangs in der Vorwärtsbewegung, war in der ersten Hälfte bestenfalls bei Standardsituationen gefährlich. Tobias Linder war aber stets aufmerksam und klärte viele Situationen, bevor überhaupt Gefahr entstand. Dass seine Vorderleute das Geschehen immer besser in den Griff bekamen, zeigte sich vor allem in der 12. Minute, als André Aisenbrey nach einer schönen Kombination links bis auf die Grundlinie durchging. Er hatte den Kopf oben und sah am Sechzehner Trostel ganz alleine stehen, der kein Problem hatte, die Lederkugel ins offene Tor zu schieben.

Riet wollte den Ausgleich, aber es fehlten die zündenden Ideen. Tobias Linder musste im gesamten Spiel nur ein einziges Mal in höchster Not klären, als zwei Minuten vor dem Ende nach einer missglückten Abwehraktion von Philipp Gutjahr ein Querschläger in Richtung langer Pfosten segelte und Kevin Stotz hochstieg, um einzuköpfen. Ansonsten blieb Riet ziemlich harmlos. Kleinglattbach hatte dagegen die eine oder andere Möglichkeit zu erhöhen, beispielsweise als es in der Nachspielzeit zu einer ähnlichen Situation wie beim 1:0 kam, Trostel nach Hereingabe von Aisenbrey unter Bedrängnis den Ball direkt nehmen musste und an Rommel scheiterte.

Nach über fünf Minuten Nachspielzeit rissen dann die Kleinglattbacher verdient die Arme hoch. Sie hatten insgesamt die besseren Chancen. Riet bekam die schnellen Leute wie Hakan Atalay, Jonathan Kreiss oder vor allem André Aisenbrey nie richtig in den Griff und erspielte sich selbst keine einzige nennenswerte Chance.

Für Kleinglattbachs Trainer Klaus Arnold war es nicht der erste Stadtpokalgewinn. Als Spieler des VfB Vaihingen hatte er nicht nur einmal den Wanderpokal in der Hand und nun auch als Trainer. Dabei wusste er beinahe nicht, wie ihm geschieht. „Nach diesem Saisonverlauf hätte ich nicht unbedingt mit der Titelverteidigung gerechnet. Aber wenn es um den Stadtpokal geht, sind die Jungs absolut verrückt“, sagte er. So richtig wusste der ohnehin eher stille ehemalige Verteidiger gar nicht, was er mit seinen Gefühlen machen soll. Das drückte er dann mit seiner ganz eigenen Antwort auf die Frage aus, was denn schöner sei, als Spieler oder als Trainer zu gewinnen: „Wahrscheinlich als Spieler. Als Trainer stehst du eh nur an der Seite und kannst nichts machen.“

Quelle: VKZ v. 26.06.2017