Vaihingen. In der Fußball-Kreisliga A 3 hat der TSV Häfnerhaslach gestern Abend seine Position als erster Verfolger von Titelanwärter TSV Phönix Lomersheim ausgebaut. Mit einem 2:1-Sieg im Nachholspiel gegen den SV Walheim vergrößerte die Elf vom Heiligenberg ihren Vorsprung auf den Dritten TSV Nussdorf auf vier Punkte. Für die Kleinglattbacher Rumpftruppe, die den TASV Hessigheim zu Gast hatte, setzte es eine bittere 1:3-Niederlage.

TSV Kleinglattbach – TASV Hessigheim 1:3 (0:2)

„Es war schon vor dem Spiel bekannt, dass Kleinglattbach mit einer Rumpfmannschaft spielen musste“, berichtet TSV-Stadionsprecher Karlheinz Boch. „Wir hatten eine Mischung aus erster Mannschaft, zweiter Mannschaft und alten Herren auf dem Platz.“ Und die brachte sich in der ersten Spielhälfte durch eigene Fehler um die Chance auf mehr. Eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung tat ein übriges. „Sonst ist er Mister Zuverlässig in Person“, sagt Boch. „Aber dieses Mal wollte Torwart Tobias Linder den Ball einfach ins Aus rollen lassen.“ Dann kam aber ein Hessigheimer Spieler schneller heran als erwartet und überraschte den weder mit Hand noch mit Fuß abwehrbereiten Schlussmann – Ardruis Jose Torres Alcantara schoss in der 36. Minute das 1:0 für die Gäste. Gleich drauf kam es zur wohl umstrittensten Szene der Partie. Johannes Gutjahr versuchte einen Befreiungsschlag. Doch noch im eigenen Sechzehner prallte das Leder an Kevin Rückert, der nicht schnell genug ausweichen konnte. „Weil der Arm angeschossen wurde, hat der Schiedsrichter sofort auf Elfmeter entschieden“, bedauert Boch. Karlo Soltic verwandelte den ersten Strafstoß in der Partie (40. Minute). „Zu dieser Zeit hatte Kleinglattbach keine einzige Chance. Aber wir haben das Spiel offen gehalten und eine ganze Serie von Ecken bekommen“, sagt Boch. „Hessigheim hatte ich mir trotzdem stärker vorgestellt.“

Nach dem Seitenwechsel nivellierte sich das Spiel, die beiden Mannschaften zeigten sich fortan ähnlich stark. Als sich dann in der 81. Minute ein Freistoß aus beinahe 35 Metern über TSV-Torwart Linder hinweg ins Gehäuse senkte, war die Partie entschieden. „Vielleicht hat er den Schuss von Filippo Russo aber gar nicht gesehen, weil der Ball direkt aus dem Licht kam“, rätselt Boch. Die Bedingungen auf dem Ausweichplatz waren gestern zwar nicht die besten, doch er musste wegen des dort vorhandenen Flutlichts genutzt werden. „Zwei, drei klare Torchancen hatten aber auch wir noch. Bei zwei davon hat der Hessigheimer Torwart glänzend reagiert“, sagt Boch über die Leistung von Michel Ryssel. „Bei der dritten hatte Alex Schray Leon Ellwein freigespielt, aber er hat den Ball dann aus zwei, drei Metern an die Latte geschossen.“

Zum Ehrentreffer kam der TSV Kleinglattbach dann eben in der Nachspielzeit. Dieses Mal allerdings mit tatkräftiger Unterstützung von Ryssel. „Der Torwart der Gäste hat den Ball hin und her gerollt, bevor er ihn zum Abstoß aufnehmen wollte“, berichtet Boch über die kuriose Situation. „Leon Ellwein hat ihn dann schließlich angegriffen.“ Die Jagd nach dem Ball quittierte der Torwart mit einer Handgreiflichkeit (90.+4). „Ob es eine Ohrfeige war, hat man bei den schlechten Lichtverhältnissen von außen leider nicht so genau erkennen können“, sagt Boch. „Aber der Schiedsrichter hat sofort gepfiffen und wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gezeigt.“ Den obendrein fälligen Foulelfmeter verwandelte Alex Schray sicher (90.+6).

TSV Kleinglattbach: Tobias Linder – Johannes Gutjahr, Thomas Haupt (84. Raoul Trostel), Florian Rother, Marc Hahn, Leon Ellwein, Rocco Velardi (64. Daniel Weber), Kevin Rückert, Sebastian Witsch, Mike Ellwein, Simon Haupt (46. Alex Schray).

Quelle: VKZ v. 11.04.2019