Illingens „Heimseuche“ geht weiter

0:2 (0:2) gegen Kleinglattbach schon sechste Niederlage des SVI im Eichwaldpark – Linder hält Elfmeter von Köppl

Der SV Illingen kommt im Eichwaldpark in dieser Saison nicht in Tritt. Gegen den TSV Kleinglattbach kassierte die Mannschaft um Spielertrainer Tobias Häfner bereits die sechste Niederlage im zehnten Heimspiel. Die Kleinglattbacher rehabilitierten sich mit dem 2:0 (2:0) von der Niederlage gegen Nussdorf vor einer Woche.

Illingen. „Wir wollen die 29 Punkte, die wir in der Hinrunde geholt haben. Damals haben wir gegen Illingen verloren und gegen Nussdorf unentschieden gespielt. Nun haben wir uns wenigstens drei Punkte wiedergeholt nach dem 1:2 gegen Nussdorf am vergangenen Wochenende“, berichtet Kleinglattbachs Trainer Klaus Arnold. Das war gegen den SV Illingen allerdings auch nicht allzu schwer. „Die Kleinglattbacher waren gut eingestellt und sind super organisiert“, zollt SVI-Spielertrainer Tobias Häfner dem Gegner Respekt. Gegen den Dritten der Fußball-Kreisliga A 3 fiel den Illingern allerdings auch nicht allzu viel in der Offensive ein. Sie suchten meist Tim Scheuermann, Simon Fink oder Matthias Stocker mit langen Bällen. Diese wurden aber von den in zwei Viererreihen gut gestaffelten Kleinglattbachern fast alle entschärft. Vor allem Kleinglattbachs Innenverteidiger Mathias Geiger machte ein bärenstarkes Spiel gegen SVI-Mittelstürmer Scheuermann, der keinen Stich sah. „Es ist bekannt, dass Tim Scheuermann der gefährlichste Spieler bei den Illingern ist. Wenn man ihn rausnimmt, hat man leichtes Spiel“, berichtet Arnold. „Dazu muss man dann nur noch Simon Fink nicht viele Freiräume gönnen.“ Das sei die halbe Miete.

Die erste gefährliche Aktion gehörte aber den Gastgebern. Scheuermann kam auf der Außenbahn bis zur Torauslinie durch und brachte den Ball scharf in die Mitte. Dort verpasste Matthias Stocker aber die Hereingabe um einen Schritt (15. Minute). Torszenen wurden in der Folge zur Mangelware. „Gegen tiefstehende Teams fehlen uns die die Mittel nach vorne“, erklärt Häfner. Und sein Gegenüber Arnold ergänzt: „Wir hatten zu viele Ballverluste. Deshalb haben wir uns nach vorne schwer getan.“

Eine Standardsituation musste als Türöffner herhalten. Bei einem direkten Freistoß von Philipp Gutjahr musste sich Marcel Lauser im SVI-Kasten schon ganz lang machen, um den Ball um den Pfosten zu lenken (36.). Beim anschließenden Eckball war er dann machtlos. Marcel Boch hatte die Flanke mit viel Effet getreten, so dass das Spielgerät im langen Pfosten einschlug. Dass Julian Trostel am kurzen Pfosten unter dem Ball hindurchsprang hatte sein Übriges getan, um Lauser zu irritieren (37.).

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte fing Andre Aisenbrey einen diagonalen Pass über die gesamte Spielfeldbreite von Jonathan Kammerlohr ab und leitete sofort einen Konter ein. Alex Schray schickte Boch in die Schnittstelle, der wenig Probleme hatte, seinen zweiten Treffer zu erzielen (45.+3). Beinahe hätten die Illinger diesen Unfall sofort wieder korrigiert. Doch nachdem Niklas Götz und Boch im eigenen Strafraum Stocker bei einem Luftkampf umgerempelt hatten, trat Andreas Köppl den Elfmeter so schwach, dass er leichte Beute für Kleinglattbachs Torwart Tobias Linder wurde (45.+4). Es war bereits der siebte Strafstoß in dieser Saison, den die Illinger liegen ließen.

Nach dem Seitenwechsel wurde es für die Illinger immer schwerer, offensiv Akzente zu setzen. Denn Matthias Hitzler sah von Schiedsrichter Michael Eggenweiler in der 65. Minute nach einem Foul an Thomas Haupt seine zweite Gelbe Karte und durfte vorzeitig duschen gehen. Häfner versuchte zwar alles, stellte zunächst auf eine Dreier-Abwehrkette um und brachte mit Martin Gruica auch noch einen dritten Stürmer. Doch gefährlich wurde es vor Tobias Linder nur ein Mal. Scheuermann war Geiger enteilt, der sich nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Die Illinger forderten zwar die Rote Karte. Doch Eggenweiler sah keine klare Torchance, da sich Scheuermann zum einen den Ball weit vorgelegt hatte und zum anderen noch ein Kleinglattbacher mitgelaufen war (79.).

Die sich bietenden Räume nutzten die Gäste auf der anderen Seite immer besser. Nach einer kurz ausgeführten Ecke prüfte Boch Lauser (67.). Rund zehn Minuten später segelte Schray knapp an einer Hereingabe von Boch vorbei, nachdem Florian Rother das Spielfeld mit einem langen Diagonalpass geöffnet hatte (76.). Und in der 81. Minute parierte Lauser gegen Aisenbrey, der nach einem weiten Abschlag von Tobias Linder über eine Passstafette über Boch und Schray frei vor dem SVI-Torwart auftauchte. Nur eine Minute später verstolperte Julian Trostel die wohl größte Kleinglattbacher Möglichkeit in der zweiten Halbzeit, als er einen halben Meter vor der Torlinie über eine Hereingabe von Aisenbrey trat (82.). „Bei aller Freude über den Sieg, muss man auch selbstkritisch sein. Wenn sich die Räume bieten, müssen wir kaltschnäuziger werden. Es kann sich auch mal rächen, wenn man so viele Chancen auslässt“, findet Arnold noch etwas Salz in der Suppe.

SV Illingen: Marcel Lauser – Fabian Lehmann (46. Sebastian Schüle), Jonathan Kammerlohr, Matthias Hitzler, Andreas Köppl (88. Tobias Häfner), Damian Jiminez, Andre Wagner, Matthias Stocker, Simon Fink (46. Samet Bagci), Nando Corrado (77. Martin Gruica), Tim Scheuermann. TSV Kleinglattbach: Tobias Linder – Sebastian Witsch, Mathias Geiger, Philipp Gutjahr, Niklas Götz (82. Dominik Stahlberger), Julian Trostel, Florian Rother, Alex Schray, Andre Aisenbrey (88. Leon Ellwein), Marcel Boch, Daniel Linder (10. Thomas Haupt, 90.+2 Johannes Gutjahr). Tore: 0:1 Marcel Boch (37.), 0:2 Marcel Boch (45.+3). Karten: Gelb-Rote Karte (65.) für Matthias Hitzler (SV Illingen). Besondere Vorkommnisse: Tobias Linder (TSV Kleinglattbach) hält einen Foulelfmeter von Andreas Köppl (SV Illingen) (45.+4). Spieler des Tages: Mathias Geiger, Marcel Boch (beide TSV Kleinglattbach). Schiedsrichter: Michael Eggenweiler. Zuschauer: 100.

Quelle: VKZ v. 16.04.18