Jahreshauptversammung des TSV Kleinglattbach – Schwierige Suche nach Übungsleitern – Ein Helferfest soll die Zusammenarbeit stärken

Der Kampf gegen den Mitgliederschwund war eines der Themen bei der Jahreshauptversammlung des TSV Kleinglattbach.

Kleinglattbach (p). Knapp über 50 Mitglieder konnte Thomas Mauch als einer der vier Köpfe des Vorstandes des TSV Kleinglattbach kürzlich im Vereinsheim begrüßen. Wie überall zeige sich auch im TSV ein gewisser Mitgliederrückgang. Von mehr als 1000 Mitgliedern im Vorjahr fiel die Gesamtzahl zu Beginn des Jahres 2018 auf 922. Der TSV möchte gegensteuern und hat unter Beteiligung aller Abteilungen eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die unter Vorsitz von Mitgliederkassiererin Cornelia Borth einen Maßnahmenkatalog erarbeitet hat. Zum ersten Mal richtet man in diesem Jahr auch ein Helferfest aus, um damit die Zusammenarbeit unter den Abteilungen zu stärken. Auch am Sommerferienprogramm beteiligt sich der Verein wieder mit mehreren Programmpunkten, außerdem am Neubürgerempfang der Stadt am 8. April.

Zunehmend schwieriger gestaltet sich die Suche nach Übungsleitern. Vor allem im Jugendfußball müssen mittlerweile zahlreiche Sportvereine in Spielgemeinschaften zusammenarbeiten, um in jeder Altersklasse eine Mannschaft bilden zu können. Der TSV arbeitet hier eng mit Ensingen, Horrheim oder auch Sersheim zusammen. Besonderes Augenmerk soll daher in Zukunft auf der Trainerausbildung liegen, um auch weiterhin qualifizierte und lizenzierte Trainer und Übungsleiter zu finden. Der TSV begrüßt daher die von der Stadt Vaihingen angestoßene Entwicklung eines Sportplatzkonzeptes und beteiligt sich gerne daran.

Positive Nachrichten hatte Kassierer Christian Metfies: Zwar lagen die Einnahmen des Vereins leicht unter denen des Vorjahres, dafür mussten aber auch weniger Ausgaben bestritten werden. Grund hierfür waren zum Teil aber auch Einmaleffekte, so zum Beispiel eine stark erhöhte Wasserrechnung für den Tennisplatz, die auf einen Rohrschaden in der Tennisanlage zurückzuführen war. Nach Abzug von Steuern ergab sich für 2017 ein Jahresüberschuss von rund 9000 Euro. Auch diese Zahl ist laut Metfies aber nicht ganz aussagekräftig, da zum Beispiel die Steuer für 2015 und 2016 erst zusammen im Jahr 2017 von den Finanzbehörden angefordert wurde.

In den Berichten der Abteilungsleiter erinnerte Michael Duldner als kommissarischer Abteilungsleiter Fußball an den im Oktober 2017 verstorbenen Abteilungsleiter Michael Rother, der eine schmerzliche Lücke hinterlassen habe. In der vor wenigen Tagen abgehaltenen Abteilungsversammlung konnte weder ein neuer Abteilungsleiter noch ein Stellvertreter gefunden werden, die anderen Positionen wie Abteilungskassierer, Spielleiter oder Jugendleiter seien aber von bewährten Kräften besetzt. Neben den beiden aktiven Mannschaften in der Kreisliga A und der Kreisliga B kann der TSV im Jugendbereich für alle Altersklassen Jugendmannschaften anbieten, wenn auch ab der D-Jugend in Spielgemeinschaften mit benachbarten Vereinen. Duldner erinnerte auch den sechsten Gewinn der Vaihinger Stadtmeisterschaften und in der Folge die Sportlerehrung durch die Stadt Vaihingen. Ziel für 2018 sei daher neben Erfolg in der Liga (einstelliger Tabellenplatz) insbesondere auch der siebte Gewinn der Stadtmeisterschaften. Frank Huppenbauer konnte für die Abteilung Tennis auf ein hervorragendes Jahr zurückblicken. Die Abteilung habe sich dem Breitensport verschrieben und spiele sehr erfolgreich zahlreiche Turniere in diesem Bereich, so zum Beispiel beim Short Set Cup in Pleidelsheim oder dem Trollinger-Cup in Freiberg. Mit der größte Erfolg in der Abteilungsgeschichte war dabei im vergangenen Jahr der Gewinn des Herren-Wettbewerbs im Herren-Doppel bei den Württembergischen Meisterschaften in Balingen durch Klaus Renz und Frank Huppenbauer. Mit Schnupperangeboten wie der Aktion „Play and Grill“ versuche man freitagabends, Lust auf Tennis zu machen, ohne sofort Mitglied werden zu müssen. Tischtennisabteilungsleiter Michael Zucker berichtete von Höhen und Tiefen der Mannschaften. Während die ersten beiden Herrenmannschaften zum Ende der vergangenen Saison absteigen mussten, sicherte sich die dritte Mannschaft die Meisterschaft. Eine vierte Herrenmannschaft kam nicht mehr zustande, ebensowenig eine Mädchenmannschaft. Bei den Jungen nehmen aber auch aktuell wieder zwei Mannschaften am Spielbetrieb teil. Mit Festen und Bewirtungen sichere man die Einnahmen der Abteilung und somit weiterhin Tischtennis zu optimalen Bedingungen. So ersetze man jedes Jahr einen Tischtennistisch und könne somit in der Region wohl mit das beste Spielmaterial bieten. Das Jugendtraining durch Michael Hannig komme weiter sehr gut an.

Claudia Roth berichtete von den zahlreichen Sportgruppen der Abteilung Turnen, die Turnen und Bewegung für alle Altersklassen bieten, vom Eltern-Kind-Turnen bis zu den Senioren, den sogenannten UHUs. Die Kinder hatten erfolgreich mit drei Teams an den 2+2-Wettkämpfen in Sachsenheim teilgenommen, der Sporttag des TSV im November war wieder ein voller Erfolg – trotz unfreiwilliger Dusche von oben: Das Dach der Halle war zunächst undicht. Abgeschlossen wurde das Turnjahr wie immer mit dem Silvestertreff am Bartenberg, aufgrund des milden Wetters ein voller Erfolg. In der Aussprache zu den Berichten meldete sich Karlheinz Boch, der Pressewart der Abteilung Fußball, zu Wort. Bekanntlich konnten bei der Abteilungsversammlung Fußball die Positionen des ersten und zweiten Abteilungsleiters nicht besetzt werden. Die dort wohl getätigte Aussage, dass die Abteilung abgemeldet und aufgelöst werde, falls innerhalb von vier Wochen diese Ämter nicht besetzt würden, widerlegte Boch anhand der Satzung des TSV und der Abteilungsordnung Fußball. Auch der Württembergische Fußballbund habe ihn hier bestätigt. Der Sportbetrieb in der gut aufgestellten Abteilung laufe daher unverändert weiter, anderslautende Gerüchte seien schlichtweg falsch.

Michael Ehrenreich und Hans Rüdinger bescheinigten dem Kassierer Christian Metfies anschließend eine makellose Kassenführung. Auf Antrag von Ortsvorsteher Eberhard Berg erteilten die anwesenden Mitglieder dem Ausschuss sowie den Kassenprüfern einstimmig die Entlastung. Eine Änderung der Satzung wurde aufgrund neuer Datenschutzbestimmungen erforderlich. Nach kurzer Diskussion wurde auch diese Satzungsänderung verabschiedet. Karlheinz Boch führte abschließend in traditionell launigen Worten die Ehrungen für langjährige Vereinstreue durch (siehe Info-Kasten). Immerhin 17 der 27 Geehrten konnten dabei von ihm neben so mancher Episode aus der Vergangenheit Urkunde, Ehrennadel und ein Präsent entgegennehmen.

Quelle: VKZ v. 27.03.2018