Kleinglattbach muss wichtige Leistungsträger ersetzen, macht aber am drittletzten Spieltag der Saison Rückkehr in Bezirksliga perfekt

Kleinglattbach. Zustände wie aktuell in der Fußball-Bundesliga haben in der Tischtennis-Bezirksklasse Gruppe 3 zwar nicht geherrscht. Trotzdem gelang es dem TSV Kleinglattbach, bereits im drittletzten Saisonspiel die Meisterschaft und damit die direkte Rückkehr in die Bezirksliga perfekt zu machen. Mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger TSF Ditzingen II hatten sich die Kleinglattbacher ein ausreichendes Polster verschafft. Dadurch konnte sich der designierte Meister beim TSV Oberriexingen am vergangenen Samstag ein 8:8-Unentschieden leisten. Das für Sonntag angesetzte letzte Saisonspiel beim TV Markgröningen IV gab Kleinglattbach sogar kampflos ab. Somit beendet das Team aus dem größten Vaihinger Teilort die Saison mit 26:6 Punkten.

Dabei war die direkte Rückkehr für den Bezirksliga-Absteiger nicht von Anfang an einkalkuliert. „Unser Ziel war es, oben mitzuspielen. Wir kannten schon einige Mannschaften und konnten einschätzen, dass wir ins Aufstiegsrennen eingreifen können. Als klares Ziel wurde der Aufstieg aber nie genannt“, sagt Kleinglattbachs Mannschaftsführer Philipp Gutjahr. Er und seine Teamkollegen starteten Ende September 2017 mit einem 9:6-Auswärtssieg beim GSV Hemmingen II in die Saison. Das anschließende 8:8-Unentschieden gegen den TSV Oberriexingen eine Woche später sollte der einzige Punktverlust in der Hinrunde bleiben. Alle sechs darauf folgenden Spiele bis Weihnachten entschieden die Kleinglattbacher für sich.

Dabei musste der TSV in der gesamten ersten Saisonhälfte auf seinen am Handgelenk verletzten Spitzenspieler Michael Zucker verzichten. Somit wurde die eigentliche Stammformation mit Zucker, Philipp Gutjahr, Thomas Hartig, Rainer Wenz, Thomas Gutjahr und Ingo Fischle ordentlich durchgemischt. Als Ersatz kamen Bodo Krilla, Felix Hofsäß, Levin Kicherer, Bastian Gutjahr, Gerhard Fehl, Rafael Knodel und Harry Weinschenk zum Einsatz. „Aufgrund der Stärke unserer Spieler aus der zweiten Mannschaft hatten wir nie Bedenken, wenn wir mit Ersatz spielen mussten“, sagt Philipp Gutjahr, der in der Hinrunde im vorderen Paarkreuz eine makellose Einzelbilanz von 16:0-Spielen aufwies. Auch Wenz, der in der gesamten Saison kein Doppel verlor, trug mit einer starken Einzelbilanz von 11:3 maßgeblich zur Herbstmeisterschaft bei.

Schlüsselerlebnis war aber das Spiel beim Tabellenzweiten Ditzingen II Anfang November. „Dort sind wir zu fünft angetreten. Micha Zucker war zwar dabei, damit niemand aufrutschen musste, hat seine Spiele aber kampflos abgegeben. Am Ende haben wir trotzdem mit 9:7 gewonnen“, erinnert sich Philipp Gutjahr. Gleiches gelang den Kleinglattbachern nur einen Tag später im Auswärtsspiel beim SV Salamander Kornwestheim V. Dort gewannen sie mit einem Mann weniger sogar mit 9:6.

Nachdem Kleinglattbach in der Hinrunde noch befreit aufgespielt hatte, stieg nach der Winterpause der Druck. „In der Rückrunde waren wir immer die Gejagten. Zudem kam der Aufstieg immer näher“, erklärt Philipp Gutjahr die Schwierigkeiten zum Start ins neue Jahr. Das erste Spiel 2018 gegen Hemmingen II wurde noch mit 9:7 gewonnen. Doch gegen Kornwestheim V setzte es Mitte Februar mit 5:9 die erste Saisonniederlage. Die Kleinglattbacher ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, fuhren anschließend vier Siege in Folge ein und feierten nach dem 9:1-Erfolg bei der KSG Gerlingen III bereits am 24. März die Meisterschaft.

In der Rückrunde stellte auch Zucker seine Bedeutung unter Beweis. Die wiedergenesene Nummer eins kam in vier Spielen zum Einsatz und gewann dabei alle acht Einzel. Dadurch kompensierten die Kleinglattbacher auch die Ausfälle von Hartig, der aufgrund eines Bänderrisses in der gesamten Rückrunde nicht spielte, und Fischle, der sich während der zweiten Saisonhälfte einen Bandscheibenvorfall zugezogen hatte. „Wir waren zwar wieder auf Unterstützung aus unserer zweiten Mannschaft angewiesen. Aber wir haben das Glück, dass das Leistungsgefälle zwischen den Teams bei uns nicht so stark ist. Allerdings wollen wir natürlich auch nicht andauernd die zweite Mannschaft schwächen, indem wir Spieler benötigen. Diese Saison ging es für beide Mannschaften gut. Für die neue Saison wünsche ich mir, dass alle Spieler gesund bleiben“, blickt Philipp Gutjahr bereits nach vorne.

Quelle: VKZ v. 21.04.2018