Fußballer des TSV Kleinglattbach stellen sich im Lockdown light bis Anfang Dezember einer Lauf-Challenge. Trainer Klaus Arnold denkt an eine Wiederholung, da vor Ende Februar vermutlich nicht mit einem uneingeschränkten Mannschaftstraining zu rechnen ist.

Kleinglattbach. Fußballfrei heißt beim A-Ligisten TSV Kleinglattbach nicht sportfrei. „Mir war die Pause einfach zu lang. Wir hatten unser letztes Pflichtspiel Ende Oktober und zwei Tage darauf unser letztes Training. Und es war schon damals mit Verkündung des Lockdowns light zu erwarten, dass im November und im Dezember kein Trainings- und kein Spielbetrieb mehr läuft – und vermutlich auch im Januar“, berichtet Klaus Arnold. „Das wären dann auf jeden Fall drei Monate ohne Bewegung.“ Kurzerhand hat der Trainer des TSV Kleinglattbach seiner Mannschaft eine Lauf-Challenge verordnet. „Laufen war das Einzige, was erlaubt war“, erklärt er.Trainer Arnold ist überrascht, wie gut seine Spieler mitgezogen habenUnd die Challenge ist richtig gut angenommen worden. Insgesamt sind die Kleinglattbacher Fußballer in den fünf Wochen zwischen Beginn des Lockdowns light und dem 6. Dezember, an dem das letzte Pflichtspiel im Jahr 2020 angesetzt war, knapp 3000 Kilometer gelaufen. „Ich war überrascht, wie viel zusammengekommen ist“, berichtet Arnold. „Und vor allem war ich überrascht, was für große Distanzen manch ein Spieler am Stück zurückgelegt hat, und wie oft die Jungs gelaufen sind. Denn viele sind nicht gerade begeisterte Läufer.“ Spitzenreiter war Florian Rother. Der defensive Mittelfeldspieler absolvierte ein Mal sogar mehr als 36 Kilometer. Insgesamt spulte er 334 Kilometer herunter.Den Anstoß zu der Challenge bekam Arnold von den Fußballern des TSV Häfnerhaslach. Marcello Solombrino, Trainer der Elf vom Heiligenberg, hatte so seine Mannschaft im ersten Lockdown im vergangenen Jahr fit gehalten. „Florian Rother hat mich auf die Challenge aufmerksam gemacht. Wir haben sie dann übernommen“, berichtet Arnold.Dabei teilte der Kleinglattbacher Übungsleiter die Fußballer der A-Liga-Mannschaft und der B-Klasse-Reserve jeweils in Fünfergruppen ein. Als Anreiz, laufen zu gehen, war vereinbart, dass die Gruppe mit den wenigsten Gesamtkilometern das nächste Kabinenfest organisieren müssen. Die Gruppe der ersten Mannschaft ist für das Essen zuständig, die Gruppe der Reserve für die Getränke. Außerdem war ein fester Zeitrahmen vereinbart. Der endete am 6. Dezember – an dem Tag, an dem das jeweils letzte Pflichtspiel des Jahres 2020 der TSV Kleinglattbach in der Fußball-Kreisliga A 3 und das der Reserve in der Kreisliga B 7 angesetzt war. „Die Distanz war egal – also, wie lange jeder laufen sollte. Jeder sollte aber mindestens eine Durchschnittsgeschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde laufen“, berichtet Arnold. So war sicher gestellt, dass niemand nur spazieren geht.Anfangs – so schätzt der Trainer der Kleinglattbacher – „war hintenrum das Gemaule bestimmt groß“, erklärt Arnold. „Das habe ich aber nicht mehr wirklich mitbekommen. Die Kommunikation ging mit Beginn des Lockdowns Anfang November fast ausschließlich nur noch über Whats-App. Da bekommt man dann nicht mehr alle Meinungen und Äußerungen mit.“Die Rückmeldungen, die aber bei dem Übungsleiter angekommen sind, sind durchweg positiv gewesen. „Allen hat es letztlich Spaß gemacht“, erzählt Arnold. „Und viele waren sogar richtig motiviert. Der ein oder andere hat sich sogar extra endlich mal richtige Laufschuhe gekauft. Das ist auch wichtig fürs Skelett.“Eine neue Challenge wird leicht verändert werdenEine Wiederholung ist auch schon in Planung. „Wenn man realistisch ist, weiß man, dass vor Ende Februar nichts passieren wird, was den uneingeschränkten Trainingsbetrieb betrifft“, berichtet Arnold. „Drei Monate dann nichts gemacht zu haben und von heute auf morgen wieder anzufangen, ist eine verdammt lange Zeit.“ Eine Eins-zu-eins-Kopie wird es aber nicht geben. „Die neue Challenge wird ein bisschen anders ablaufen“, erklärt der Kleinglattbacher Übungsleiter. „Ein bisschen Veränderung braucht man einfach.“ Was genau er ändern möchte, ist noch nicht ganz ausgereift. Arnold: „Ich habe einige Ideen. Ich muss mir aber noch Gedanken machen, ob das so auch wirklich Sinn macht. Außerdem möchte ich noch mit einigen Spielern Rücksprache halten.“

Quelle: VKZ v. 15.01.2021 + Facebook-Eintrag TSV Kleinglattbach